Hinweise zur Phosphatdüngung

26-01-2016

Aufgrund von Ausbringungsnormen ist eine Phosphatdüngung nur begrenzt erlaubt. Für Bauern ist das problematisch, da gerade der Ertrag flachwurzelnder Pflanzen durch das Vorhandensein von viel frischem Phosphat positiv beeinflusst wird. Durch das große Angebot an Gülle ist es außerdem attraktiv, den Bedarf an organischem Stoff und anderen Nährstoffen soweit wie möglich mit diesem tierischen Dünger zu decken. Wir geben dazu einige praktische Hinweise.

Aufgrund von Ausbringungsnormen ist eine Phosphatdüngung nur begrenzt erlaubt. Für Bauern ist das problematisch, da gerade der Ertrag flachwurzelnder Pflanzen durch das Vorhandensein von viel frischem Phosphat positiv beeinflusst wird. Durch das große Angebot an Gülle ist es außerdem attraktiv, den Bedarf an organischem Stoff und anderen Nährstoffen soweit wie möglich mit diesem tierischen Dünger zu decken. Wir geben dazu einige praktische Hinweise.

Im Frühjahr mit Phosphat düngen

Phosphatdüngung muss im Frühjahr stattfinden. Aufgrund der dann relativ niedrigen Bodentemperatur ist weniger Bodenphosphat verfügbar. Außerdem sind die Wurzeln der Pflanzen noch wenig entwickelt. Versuchsergebnisse weisen aus, dass bei Ausbringung von Phosphat im Frühjahr die größten Erträge erzielt werden. Eine Ausbringung im Spätsommer ist zwar möglich, jedoch ist eine Ausbringung im Frühjahr zu bevorzugen, sofern diese (insbesondere auf Tonboden) nach einem System erfolgt, das keine Strukturschäden verursacht.

Gezielt mit Phosphat düngen

Phosphat ist im Boden wenig beweglich. Bei Kartoffeln, Zwiebeln, Blattgemüse und dergleichen (Pflanzen, die in Reihen angebaut werden) muss das Phosphat daher nahe an den Wurzeln platziert werden. Für den Mais- und Kartoffelanbau zum Beispiel wird denn auch Reihendüngung mit tierischem Dünger empfohlen. Mineraldünger sowie Flüssigdünger können leichter nahe bei den Wurzeln eingebracht werden. Bei der gezielten Düngung (Reihendüngung) braucht man im Vergleich zur breitwürfigen Ausbringung ungefähr 50 % weniger Phosphat. Mit anderen Worten: Der Wirkungskoeffizient von Phosphat ist bei Reihendüngung ungefähr zweimal so groß wie bei Flächendüngung.

Trockenheit und Phosphatdüngung

Trockenheit grenzt die Verfügbarkeit von Phosphat stark ein. Es hat jedoch keinen Zweck, extra mit Phosphat zu düngen, denn ein eventueller vorübergehender Phosphatmangel wird durch Niederschlag im Frühjahr schnell wieder behoben.

Optimaler Gebrauch von Phosphat

Nachstehend finden Sie einige Tipps, die zur Begrenzung von Emissionen beitragen und eine optimale Phosphatnutzung und damit Kosteneinsparungen ermöglichen.

Tipps zum optimalen landwirtschaftlichen Gebrauch von Phosphat

  • Wichtig ist, dass Sie den Phosphatstatus Ihres Bodens kennen. Am besten lassen Sie so kurz wie möglich vor dem Anbau (mindestens alle vier Jahre) eine Probenentnahme durchführen.
  • Erstellen Sie einen Düngungsplan pro Parzelle bzw. Pflanzensorte. Ein Phosphatmangel ist nur schwer erkennbar und das Ausbringen von extra Phosphat während der Saison ist zwecklos. Ziehen Sie einen Berater hinzu, um Ihre Ansichten zu überprüfen und die Düngung wo möglich zu optimieren.
  • Bringen Sie Phosphat im Frühjahr kurz vor dem Säen oder Auspflanzen aus. Verwenden Sie wo angebracht tierischen Dünger und eventuell zur Ergänzung Kunstdünger (sofern das Gesetz es erlaubt oder Sie über eine Ausnahmegenehmigung verfügen). Im Spätsommer ausgebrachtes Phosphat (als Bestandteil von Natur- oder Kunstdünger) wirkt weniger gut als im Frühjahr ausgebrachtes Phosphat. Der optimale Ausbringungszeitpunkt liegt zwei bis drei Wochen vor der Bodenbearbeitung.
  • Den größten Bedarf haben Kartoffeln, Zwiebeln und Blattgemüse. Bringen Sie auf diesen Pflanzen den meisten Dünger aus.
  • Für die Ausbringung von Dünger im Frühjahr muss sorgfältig geplant werden, wann, in welchen Mengen und mit welchem Gerät gedüngt werden soll, damit alles genau stimmt. So soll unter anderem Strukturschäden vorgebeugt werden.
  • Weil Phosphat nicht beweglich ist, muss sichergestellt werden, dass es nahe an den jungen Wurzeln eingebracht wird. Wenn Sie grubbern, ist das wahrscheinlich das einzige Mal, dass der Boden im Frühjahr bearbeitet wird. Bringen Sie den Dünger also vorher aus!
  • Reihendüngung führt zu einem höheren Nutzungsgrad, sodass weniger Phosphat erforderlich ist. Die Jungpflanzen können so schnell und einfach ausreichend Nahrung finden, weil durch die gezielte Düngung eine hohe Konzentration in Wurzelnähe vorhanden ist.
  • Wählen Sie einen Dünger, der Phosphat und Stickstoff im richtigen Verhältnis enthält. Eine gute Lösung ist, einen Mischdünger nach Ihren Spezifikationen herstellen zu lassen.
  • Wenn Sie Kunstdünger verwenden, wählen Sie dann Phosphatdüngemittel, die gut wasserlöslich sind.
  • Durch Zusatz von Huminsäuren in Kombination mit Phosphat wird die Verfügbarkeit des Phosphats für die Pflanzen verbessert. Huminsäuren können vor der Aussaat oder während des Säens flächig ausgebracht werden (flüssig). Die praktischste Lösung sind mit Huminsäuren beschichtete Düngemittel (ein Arbeitsgang, weniger Strukturschäden).
  • Ein lockerer Boden (gute Struktur) mit einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Boden, Luft, Wasser, Nährstoffen und organischem Stoff gewährleistet optimale Bewurzelung. Im Hinblick auf die Phosphataufnahme ist eine gute Bewurzelung unerlässlich.
  • Blattdüngung mit Phosphat ist sinnlos.

Tipps zum Erreichen einer emissionsneutralen Arbeitsweise

  • Beugen Sie Abschwemmung vor. Eine wichtige Ursache für die Einleitung von Phosphat in das Oberflächenwasser ist die Abschwemmung der phosphatreiche Bodenschicht. Achten Sie darum darauf, dass die Oberfläche Ihres Bodens nach Anbau der Hauptkultur rau bleibt.
  • Verhindern Sie durch den richtigen Einsatz von Kunstdüngerstreuern bzw. Grenzstreueinrichtungen, dass das Oberflächenwasser mitgedüngt wird.
  • Entwässerungsrohre müssen ausreichend tief verlaufen. Zu flach verlegte Entwässerungsrohre führen Wasser mit Phosphat aus dem phosphatreichen Mutterboden ab.
  • Achten Sie darauf, nicht zu düngen, wenn sich Risse im Boden befinden. Dies führt zu einer unmittelbaren Auswaschung der Düngemittel durch präferentielle Flüsse in die Entwässerungsrohre und damit in das Oberflächenwasser.
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